Neuroathletik Training 

Unser Gehirn entscheidet durch seine Bewegungssteuerung, wie stark, schnell beweglich und ausdauernd ein Mensch ist. In der Neuroathletik wird daran angeknüpft, indem neurologische und neurozentrierte Prozesse, also die Bewegung und Schmerzwahrnehmung, durch das Gehirn koordiniert werden.

Hinkt das Gehirn hinterher, leidet auch die körperliche Leistung. Unser Gehirn ist darauf ausgelegt, dass wir überleben. Bei all unseren Handlungen stellt es sich die Frage, wie gefährlich diese sind. Nimmt unser Gehirn etwas wahr, das es nicht eindeutig identifizieren und kontrollieren kann, schaltet es automatisch in den Schutzmodus. Dies äußert sich in Form von Schutzreflexen und Gefahren werden anhand eines optimierten Bewegungsablaufs vermieden.

Daher ist es essentiell, dass die Lage und Stellung unseres Körpers exakt wahrgenommen wird, wofür das Gehirn Vorhersehbarkeit durch Informationen über die Umwelt und den Körper benötigt und nach folgendem Prinzip arbeitet: Input – Interpretation – Output. Konkret bedeutet dies, dass einfließende Informationen anhand verschiedener Rezeptoren aufgenommen und an das zentrale Nervensystem weitergeleitet werden (Input). Dort angenommen werden sie integriert und miteinander abgeglichen (Interpretation). Auf Grundlage dieser Informationen wird entschieden, wie die Umweltinteraktion reguliert wird, indem das Gehirn Kartierungen (innere Abbildungen) der Umwelt, des Körpers sowie der eigenen Bewegung erstellt. Diese dienen zur Mustererkennung und somit zur Qualität der Vorhersehbarkeit.

Liegt eine Gelenkblockade vor, können von dort aus keine klaren Informationen zum Gehirn ausgesendet werden, wobei von sogenannten „blinden Flecken“ gesprochen wird. Infolgedessen setzen Schutzreflexe ein und die nicht kontrollierbaren Bereiche werden geschont. Aufgrund der Schonhaltung werden andere Bereiche umso mehr belastet (Kompensation), wodurch die Verletzungsgefahr steigt. Je besser das visuelle, vestibuläre und das propriozeptive System ausgebildet ist, desto kraftvoller kann unser Körper arbeiten und die Verletzungsgefahr sinkt.